Historischer Rundgang Station 3


Brücke Teufelsviertel

Die Besiedelung des Gewanns Breitwiesen hat an dessen westlichem Ende begonnen. Der Baumeister Jakob Teufel errichtete dort im Bereich der heutigen Pfinzstraße zwischen 1909 und 1911 acht Wohnhäuser. Er selbst bewohnte das Haus Nr. 2. Das erweitere Ortsgebiet wurde in dieser Zeit auch Unterdorf genannt.  Der Volksmund spricht heute nur noch vom Teufelsviertel.

Am östlichen Ende der Breitwiesen führte ab 1921 eine hölzerne Fußgängerbrücke über die Pfinz ins Teufelsviertel, welche ca. 25 m südlich der heutigen Brücke lag. Zur der Zeit, als dieser Holzsteg gebaut wurde, gab es am westlichen Pfinzufer im Gewann Breitwiesen nur eben Wiesen und so genannte Krautgärten. Im Zuge der weiteren Erschließung der Breitwiesen in den 1950er Jahren reichte die Bebauung dann schließlich bis an die Pfinz heran. Nicht zuletzt machte die zunehmende Motorisierung auch hier eine verkehrstaugliche Straßenanbindung an die damalige Hauptstraße erforderlich. Die Haushaltslage der Gemeinde Singen ließ aber erst 1962 ernsthafte Bemühungen zu ein solches Werk in Angriff zu nehmen. Die Planung und Bauleitung wurde dem Ingenieur Müller aus Karlsruhe übertragen, am 22.04.1963 wurde die Baugenehmigung beim Landratsamt beantragt. 1963 wurde die Firma Wolf & Müller beauftragt, die Brücke zum Pauschalpreis von 251.500,00 DM zu erstellen. Die neue Brücke wurde am 05.06.1964 durch Bürgermeister Fritz Ebel eingeweiht.

Es existierte auch einmal eine so genannte Teufelsbrücke. Diese hat allerdings nichts mit dem Teufelsviertel, wohl aber mit Jakob Teufel zu tun. Dieser baute die Brücke in den Jahren 1907/08. Sie überspannte die Bahnlinie in der Nähe der heutigen Bahnüberführung in der Verlängerung des Goetherings in Richtung Wilferdingen. Befahrbar war sie allenfalls von Fuhrwerken; eine straßenverkehrstaugliche Brücke war sie nicht. Diese Brücke war im Besitz der Nachbargemeinde Wilferdingen.