Die Kronenstraße war für den Straßenverkehr lange eine Sackgasse und nicht an die damalige Hauptstraße angeschlossen. Nur über einen Fußweg, der sich ungefähr von der heutigen Kreuzung Blumen-/Kronenstraße um verwinkelte Häuser und Scheunen schlängelte, war die Hauptstraße erreichbar.
Das inzwischen weit ausgebaute Wohngebiet Neuwiesen sollten einen weiteren Straßenanschluss von der Ortsmitte aus erhalten. Neben einigen Scheunen und Häusern stand der Straßenverbindung auch das damals vermutlich älteste Bauernhaus Singens im Wege, das so genannte „Schwobefritze Häusle". Zumindest auf alten Schwaz-Weiß-Fotografien bot das Haus einen idyllischen Anblick. Farbaufnahmen relativierten das Bild allerdings. In jedem Fall musste das Haus im Jahr 1967 dem Ausbau der Kronenstraße weichen. Seinen Namen hatte es seinem ehemaligen Besitzer, einem Schwaben namens Fritz zu verdanken, der vor vielen Jahren aus dem Schwabenland nach Singen gezogen war.
s'Schobefritze Häusle stand schon seit vielen Jahren unter Denkmalschutz und wurde von der Gemeinde in der Absicht erworben, die Verkehrsverhältnisse im alten Ortskern zu verbessern. In zwei Entwicklungsschritten mussten letztlich eine Reihe alter Gebäude dem Straßenanschluss und einer zeitgemäßen Bebauung weichen. Auf dem besagten Areal finden sich heute unter anderem die Filialen der Volksbank und der Sparkasse.