Anfang des 19. Jahrhunderts gab es wenige Industriebetriebe in Singen. Um 1818 wurde das Baugesuch des Zieglers Michael Schäfer zum Bau einer Ziegelei von der Großherzoglichen Baukommission genehmigt. Die Ziegelei lag am Neuwiesenweg in Singen (im Bereich Blumenstraße/Schulstraße).
Der Ziegelei waren neben der Lehmgrube noch zwei Kalksteinbrüche am Hegenacher Weg unterstellt. 1865 kam die gemeindeeigene Lehmgrube durch Versteigerung in den Besitz der Familie Franz Schäfer. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war ein gewisser Karl F. Schäfer Ziegeleibesitzer. Ihm wurde 1897 von der Gemeinde der Betrieb für eine Lorenbahn (ca. 1 km) für den Lehmtransport auf dem Hegenacher Weg gestattet. Die Lorenbahn wurde vermutlich nur im Handverschub eingesetzt. Um 1901 wurde die Ziegelei an Konrad Butz und Wilhelm Geist verkauft, kurze Zeit darauf erwarben dann die Gebrüder Vetter AG Pforzheim und Mühlacker die Ziegelei. Vorrangig wurden in der Ziegelei die sogenannten Schofer-Kamine gebaut. Die Gebrüder Vetter wollten eine Hängebahn für den Transport von Kalksteinen vom Gewann "Hohstraße" (rund 2 km entfernt von der Ziegelei) sowie ein Zementwerk errichten. Dieser Antrag wurde jedoch vom Gemeinderat Singen abgelehnt. Es gab zwischen der Gemeinde und den Besitzern häufiger Streit, da in der Ziegelei viele italienische, vor allem aber polnische Arbeiter beschäftigt waren. Da die Arbeiter teilweise im heutigen gemeindeeigenen Haus in der Blumenstraße untergebracht wurden, wird dieses im Volksmund auch „Polenhaus“ genannt. Auch Typhus-Erkrankungen bei den Arbeitern sorgten für Unmut unter den Bürgern. Beim Ausbruch des ersten Weltkrieges am 01. August 1914 fanden die Streitigkeiten mit der Gemeinde ein schnelles Ende und die Gebrüder Vetter gaben kurz nach dem ersten Weltkrieg die Ziegelei auf. Die Ziegeleianlage war noch ca. zwei Jahre (bis 1916) im Besitz der Firma "Schofer-Kaminwerke Singen-Karlsruhe GmbH".